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16. Januar 2024Kulturreisen in Deutschland
16. Januar 2024Der Ruf des in Bayern liegenden Watzmann war im Jahr 1972 so laut, dass er selbst über die Grenzen von Salzburg hinaus bis nach Wien gedrungen ist
D ort war es Manfred Tauchen, der das Stück der Watzmann ruft als Bergbauberndrama bzw. Musical geschrieben hat. Die Musik für dieses Stück schrieb damals kein geringerer als Wolfgang Ambros, ob wohl dieser bis ins Jahr 2005 nie am oder sogar am Gipfel des Watzmanns gewesen ist. In diesem Jahr gab es dann eine Einladung von dem Sängerkollegen und Moderator Werner Schmidbauer, für die Sendung Gipfeltreffen gemeinsam den Watzmann in Berchtesgaden zu besteigen. Wolfgang Ambros ist dieser Einladung gefolgt.
Der Mythos Watzmann herrscht schon seit vielen Jahrhunderten. Die zwei Steil aufragenden Gipfel auf der Vorderseite und die noch viel steiler emporsteigende Ostwand auf der Seite vom Königssee waren lange Zeit unüberwindbare Berge für die Anwohner und Gäste des südlichsten Tales in Bayern.
Heute lebt die Region rund um Berchtesgaden gerade von diesen Naturschönheiten. Viele touristische Betriebe haben sich gebildet und so bietet sich eine reiche Auswahl an Hotelzimmern, Ferienwohnungen oder Zimmern bei Privatvermietern. Wer noch einen relativ ursprünglichen Urlaub auf dem Bauernhof erleben möchte, findet auch hier eine reiche Auswahl.
Es war auch mit Sicherheit irgend etwas besonderes, dass Manfred Tauchen im Jahr 1972 motiviert hat, gerade in Bezug auf den Watzmann eine Bergbauerndrama-Parodie zu schreiben. Schließlich ist ja eigentlich gerade Österreich das Land der Berge und im benachbarten Salzburg finden sich so einige Berge, für die solch ein Stück ebenfalls geschrieben hätte werden können. Dieses Stück war im Übrigen auch das aller erste Live-Hörspiel, dass im Österreichischen Radiosender ORF gesendet worden ist. Die Liedtexte zu diesem Stück wurden von Herrn Joesi Prokopetz verfasst und gesungen wurden diese Texte von Wolfgang Ambros. Nach der Veröffentlichung wurden nicht nur das Stück sondern auch der Sänger mit dem selbigen sehr bekannt und die Berchtesgadener haben so zu sagen von einem Wiener ihr ureigenes Musical bekommen. Ich habe einmal gelesen, dass bis heute weit über 250.000 verkaufte Tonträger an den Mann bzw. Frau gebracht worden sind. Dies wäre dann auch eines der erfolgreichsten Projekte der österreichischen Musikszene.
Die Handlung
Die Handlung von diesem Stück war aber nichts Neues. Es geht im ganzen Stück um den „bösen Berg“ um das „berufen sein“ den Berg bezwingen zu müssen und wenn diese Bergtour auch das Leben kostet. Genau so wollte es das Schicksal des Bergbauern, des Sohnes und der dazugehörigen Knechtschaft. Die Menschen hatten eine schier unglaubliche Angst vor diesem mächtig in die Höhe ragenden Berg. Wer diesen Berg bezwingt ist etwas ganz besonderes und so waren die Ängstlichen gleichzeitig die getriebenen „als ob sie der Berg rufen würde“. Doch „der Berg, der kennt koa Einsehn nit“ und so läuft jeder der diesen zu bezwingen versucht auch Gefahr, sein Leib und Leben zu verlieren. So vernimmt auch da „Bua“ den Ruf und die „Gailtalerin“ verspricht Ihm die Liebe wenn er den Berg erklimmt. Aber wie soll es in einem Drama auch anders sein. Der „Bua“ versuchts und stürzt dabei ab. Um das Ende noch dramatischer zu gestalten ließen die Schreiber den Vater kurze Zeit nach dem Tot des „Buam“ dessen Stimme hören. Wie soll es auch anders sein, der Vater besteigt nun ebenfalls den Watzmann und kehrt nicht wieder zurück. Einzig der „tumbe“ Knecht überlebt, weil er zu faul ist den Berg zu besteigen.
Weitere Geschehnisse
Nach dem Hörspiel wurde aufgrund des Erfolges auch noch ein Film gedreht. Im Film kehrt der Vater vom Berg zurück, heiratet die Gailtalerin und macht aus dem Bauernhof ein riesiges Skizentrum.
Musikalisch wurde das Thema nochmals durch die Dance-Gruppe K2 im Jahr 1994 aufgegriffen. Mit dem Titel der „Der Berg ruft“ landeten auch diese Musiker einen großen Erfolg in den Charts. Die größte Tournee mit dem Stück wurde im Jahr 1991 absolviert. Hier wurde auch der Auftritt im Circus Krone gefilmt. Unter dem Titel „Watzmann-live“ verkaufte sich diese Aufführung als zwei Stunden dauernder Film ebenfalls blendend.
Letztmalig wurde die Original Bühnenversion im Jahr 2000 im Münchner Lustspielhaus aufgeführt.
Die laut einem Pressebericht erfolgreichste Version war die aus dem Jahre 2007, als Nepo Fitz den „Buben“ spielte, Hannes Ringlstetter der alte Knecht war. Der Bauer wurde wie immer von Tauchen selbst gespielt.
Das Gipfeltreffen
Der Sänger und Moderator Werner Schmidbauer, der im bayerischen Fernsehen so phantastische Sendungen wie live aus dem Alabama moderiert hatte, trifft sich nun sechs mal im Jahr mit Personen der aktuellen Zeitgeschichte um während einer Bergtour mit Ihnen zu sprechen. Was war im Jahr 2005 also naheliegender, als mit Wolfgang Ambros den Watzmann zu erklimmen. Da die komplette Bergtour vom Parkplatz Hammerstiel über die Stubnalm über das Watzmannhaus bis auf den Gipfel des Hocheck hinauf in einem Tag nicht hätte gefilmt werden können, traf man sich beim Watzmannhaus um von dort aus auf das Hocheck zu steigen. Bei diesem Aufstieg wurde Wolfgang Ambros vieles um nicht zu sagen alles abverlangt um für das Bayerische Fernsehen diese doch ganz besondere Talksendung aufzuzeichnen.
Im Buch von Werner Schmidbauer wird ganz besonders auf die Leistung des Kameramanns hingewiesen, der auch an den steilsten Stellen des Watzmanns rückwärts gehend die beiden Bergsteiger gefilmt hat. Oben am Gipfel wurde es für Wolfgang dann leichter und ein lockeres Gespräch wurde bei einer „Gipfelzigarette“ geführt. Gott sei Dank erging es den Beiden nicht so wie im Stück „Der Watzmann ruft“, denn beide haben mittlerweile schon wieder die Veranstaltungshallen in Berchtesgaden mit Ihren zahlreichen Fans gefüllt.