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14. Januar 2024Die Insel St. Bartholomä im Königssee ist eine weit in den See hineinragende Halbinsel - direkt hinter ihr ragt die Watzmann-Ostwand steil empor
D ie barocke Kirche ganz vorne auf einer Halbinsel und ist ein sehr begehrtes Bildmotiv für Fotografen und Urlauber aus allen Ländern. Alljährlich machen hunderttausende Besucher, die mit der bayerischen Seenschifffahrt über den See fahren, hier Halt und Rast.
Entstehung von St. Bartholomä
Die Halbinsel entstand durch Gesteinsgeschiebe aus dem Eisbach. Die direkt dahinter liegende Ostwand ist für den Besucher ein sehr imposantes Erscheinungsbild, zumal so steil aufragende Felswände nicht gerade häufig in den Alpen vorkommen. Gleich daneben thront der kleine Watzmann mit einer Höhe von 2307 Metern sowie der Mooslahnerkopf mit 1814 Metern Höhe. Etwas südlich vom Eisbach ragen die wild zerrissenen Felstürme der Hachelwände mit 1731 Metern in die Höhe und gleich daneben sind die Hachelköpfe mit einer Höhe von 2018 Metern und der viereckigen Burgstallwand, die mit 1165 Metern in die Höhe ragt. Im Süden von St. Bartholomä streben über dem Simetsberg und der Sagerecker Wand die Funtenseetauern in die Höhe. Gegenüber von St. Bartholomä ragen die Seewände und der Gotzenberg mit dem sehr bekannten Aussichtspunkt Feuerpalfen, der sich in einer Höhe von 1719 Metern befindet, in die Höhe.
Gleich hinter dem Aussichtspunkt befindet sich die Gotzenalm, die von vielen Wanderern und Mountainbikern aufgesucht wird. Am gegenüberliegenden Ufer steht "Im Reitl" ein Futterstadel. Dieser dient im Winter der Wildfütterung, die auch auf St. Bartholomä praktiziert wird. Hier kommen im Winter oft bis zu 50 Stück Rotwild um an der Fütterung zu fressen. Dort drüben "Im Reitl" befand sich früher eine Alm - noch heute läuft ein Telefonkabel durch den See hier herüber. Hier auf dieser Höhe ist die Tiefe des Sees auch am Geringsten.
Der Eisbach vom Watzmann
Der Eisbach, der sich vom Watzmannmassiv herunterschlängelt, vergrößert noch heute durch sein Geschiebe die Halbinsel von Jahrhundert zu Jahrhundert ein wenig mehr. Hierbei sei ein ganz besonderes Ereignis erwähnt. Bei einem wolkenbruchartigen Regen am 7. September 1885 hat der Eisbach an seiner Mündung in den Königssee sein Bett um zweieinhalb Meter aufgeschüttet.
Die Halbinsel St. Bartholomä
Den südlichen Teil der Halbinsel nannte man früher "Hirschau". Jetzt nennt man diesen Teil der Insel "In der Au". Der nördliche Teil grenzt an den Eiswinkel. Dort steht der so genannte Rupprechtskaser - eine einfache Almhütte, die für die Familie des Kronprinzen Rupprecht zur damaligen Zeit erbaut worden ist. Dieser Kaser war der Lieblingsaufenthaltsort der 1912 verstorbenen ersten Frau des Kronprinzen. Sie hielt sich sehr viel mit den Kindern hier auf der Halbinsel auf. Noch heute erinnert an Sie ein am Seeufer stehendes Marterl.
Die Eigentümer von St. Bartholomä
Die Halbinsel St. Bartholomä war von 1907 bis 1918 ziviles Staatsgut, dessen Nutzung ausschließlich der königliche Hof in München hatte. Heute gehört dieser Grund zwar immer noch dem Staat, aber der normale Bürger darf sich an dieser einmaligen Naturschönheit ebenfalls erfreuen. Verwaltet wird dieser ganze Bereich von der staatlichen Schlösser und Seenverwaltung.
Der Förster vom Königssee
Der König von Bayern setzte im Jahre 1840 einen Förster für das Revier in St. Bartholomä ein. Seit dieser Zeit bestand dann auch bis zum Jahre 1920 eine eigene Forstdienststelle hier in mitten des Königssees. Seit dem Jahr 1920 befindet sich auf der Halbinsel nur noch ein Forstaufseher. Die königlichen Förster waren hier hinten aber nicht nur Förster sondern auch Bewirtschafter der Gaststätte und des königlichen Jagdschlosses. Der erste wirkliche Wirt von St. Bartholomä war im Jahr 1919 Ernst Miller. Er war ein gebürtiger Berchtesgadener, und betrieb die Wirtschaft bis ins Jahr 1938.
Ausflug St. Bartholomä
Heute ist St. Bartholomä ein fester Bestandteil der touristischen Vermarktung in Bayern. Urlaubsgäste, Tagesausflügler, Busreisende und viele mehr kommen mit den Schiffen über den Königssee, um sich diese Halbinsel anzusehen. Einige von Ihnen kommen, um hier eine Bergtour zu beginnen, und wieder andere, um schöne Bilder zu machen. In der Hauptsaison ist die Halbinsel nur ganz früh morgens und am Abend nach dem Betriebsende der Schifffahrt ein ruhiger und beschaulicher Ort. Wer hier in aller Ruhe die atemberaubende Bergwelt genießen möchte, sollte auf die ruhigeren Zeiten im Frühling und Spätherbst ausweichen.