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15. Januar 2024Seit 1938 gibt es die Kehlsteinstraße - sie gehört zum Projekt Kehlstein, das Martin Bormann zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers in Auftrag gegeben hat
N ach nur 13 Monaten Bauzeit wurde die Straße fertig gestellt. Sie ist ca. 6,5 km lang und der Straßenverlauf führt durch 5 Tunnel. Grundsätzlich wurde hier auch bei der Routenplanung auf schöne Aussicht geachtet. Davon profitieren heutzutage vor allem die Touristen, die mit dem Bus auf den Kehlstein fahren. So sieht der Fahrgast von der Südseite des Kehlsteins zum Beispiel direkt auf den Jenner, Königssee und Watzmann.
Bau der Kehlsteinstraße
Die Genehmigung zum Bau der Kehlsteinstraße wurde von Adolf Hitler im November 1936 erteilt. Bereits im Frühjahr 1937 begannen die Bauarbeiten, die den Obersalzberg und das Kehlsteinhaus in Berchtesgaden mit dem ca. 800 Meter höher liegenden Kehlstein verbinden sollten. Der Bau dieser Straße war aber alles andere als einfach. Er stellte die Planer und Arbeiter vor sehr schwierige Aufgaben. An der Straße arbeiteten zeitweilig bis zu 3500 Arbeiter. Das war schon das erste große Problem. Der Weg der Arbeiter zur Baustelle. Damit der Weg zur Arbeitsstelle nicht zu weit war, wurden entlang der Strecke Barackenlager errichtet. Diese Barackenlager befanden sich an den unterschiedlichen Bauabschnitten. So befand sich zum Beispiel 200 Meter unter dem Gipfel ein Lager in dem 800 Arbeiter damals "leben" mussten. Diese Arbeiter waren aber keine Zwangsarbeiter. Sie kamen aus allen teilen Deutschlands und aus Italien.
Die schier unlösbare Aufgabe
Auch der Transport des Materials und der Werkzeuge war eine schwierige Aufgabe. So wurden Trägerkolonnen geschaffen, die Werkzeuge und Maschinen zur Baustelle geschafft haben. Für viele war dieses Vorhaben von Anfang an eine ganz fragwürdige Geschichte, an deren Umsetzungsmöglichkeiten sie zweifelten. Die Südseite des Kehlsteins ist eine sehr steile Bergflanke. Hier musste ein großer Teil der Straße aufgeschüttet, Hänge mussten verbaut und Brückenkonstruktionen mussten errichtet werden. Nicht zu vergessen sind die 5 Tunnelanlagen, die dem Kehlstein abgerungen werden mussten.
Aber nicht nur der exorbitante Aufwand zur Errichtung der Straße war ein Problem, sondern auch die immer neuen Wünsche von Martin Bormann. Zu beginn der Bauarbeiten sollte die Straße auf den Kehlstein bis zum April 1939 abgeschlossen werden. Nach und nach bestand Martin Bormann auf eine Fertigstellung im Sommer 1938. Ab diesem Zeitpunkt musste die Baustelle, die man durchaus als Großbaustelle bezeichnen darf, über das ganze Jahr hinweg betrieben werden. Die Arbeiter mussten bei noch so widrigen Wetterbedingungen arbeiten und das nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Im Winter mussten erst die zum Teil meterhohen Schneemassen entfernt werden um überhaupt erst zur Baustelle zu gelangen. Die tiefen Temperaturen sorgten regelmäßig dafür, dass die Baustellen erst aufgetaut werden mussten, bevor man zu arbeiten beginnen konnte. Das verzögerte die Baufortschritte enorm.
Die Straße selbst
Der Beginn der Straße ist am Hintereck auf ca. 970 Meter über Normal-Null. Von dort aus führt sie in ca. 6,5 km Länge über die Südseite des Kehlsteins hinauf. Bei der Fahrt durchquert man 5 Tunnels, bis der Bus ca. 130 Meter unterhalb des Gipfels an einem Parkplatz auf 1696 Metern Höhe ankommt. Die fünf Tunnels haben sogar Namen. Vom Hintereck beginnend heißen die Tunnels der Kehlsteinstraße Recktunnel, Martinswandtunnel, Gamstunnel, Hirschtunnel und Schwalbennesttunnel.
Die Straße ist aber ausschließlich für den Linienbusverkehr freigegeben. Für private ist die Straße ab dem Klinereckboden gesperrt. Das gilt sowohl für den privaten PKW als auch für Fahrradfahrer.
Weitere Straßen zum Kehlstein
Um diese Straße errichten zu können war es nötig, an verschiedenen Stellen Zubringerstraßen zu bauen. Diese Straßen waren bis vor kurzem noch völlig intakt und wurden teilweise von der bayerischen Forstverwaltung zerstört. Eine Interessensgemeinschaft kämpft für den Erhalt dieser geschichtlichen Denkmäler.
Straße auf der Kehlstein-Nordseite
So führt über die Nordseite eine etwas schmälere asphaltierte Straße über die ehemaligen Kehlalmen bis zum Kehlstein hinauf. Diese Straße wird auch Dalsenwinkelstraße genannt und endet ebenfalls am Buswendeplatz.
Straßen auf der Kehlstein Südseite
Weitere Zubringerstraßen wurden vom Ausgangspunkt Scharitzkehlalm in Richtung Kehlstein empor getrieben. Hierzu gehören die Endstalstraße, die Ligeretstraße und die Salzwandstraße über die man wiederum bis Hintereck gelangt. Leider sind diese Straßen nicht für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.